Bad Kreuznach hat der Opfer der Reichspogromnacht gedacht. Dabei erinnerte die jüdische Kultusgemeinde Bad Kreuznach/Birkenfeld an die Opfer und rief zum entschiedenen Handeln gegen Antisemitismus auf. Der Vorsitzende Valeryan Ryvlin betonte, dass Ausgrenzung und Hass wie ein Flächenbrand um sich gegriffen hätten, und hob die wachsende antisemitische Gewalt hervor. Auch Oberbürgermeister Emanuel Letz erklärte, dass Vorfälle wie die Jagd auf israelische Fans in Amsterdam als Aufruf verstanden werden müssten, jede Form von Antisemitismus und Menschenfeindlichkeit entschieden zurückzuweisen.
In der Themenwoche „Opfer des Nationalsozialismus“ im Haus der Stadtgeschichte wurde an die Schicksale jüdischer Opfer wie Heinz Hesdörffer und Therese Heymann erinnert. Hesdörffer, dessen Familie der Shoa zum Opfer fiel, habe eine Stiftung zur Förderung der Gedenkarbeit von Jugendlichen ins Leben gerufen; Heymann habe nach ihrer Rettung durch den niederländischen Widerstand eine neue Heimat in Palästina gefunden. Auch Helene und Clara Meyer, die mutigen Schwestern eines jüdischen Weinguts, sowie Fina Spaeth, die denunziert und deportiert wurde, sind besonders gewürdigt worden. Ryvlin appellierte abschließend, der Gesellschaft durch entschlossenes Handeln gegen Antisemitismus eine klare Botschaft des Zusammenhalts zu geben und die Spaltung zu verhindern.