Antenne Bad Kreuznach
today11. April 2025
Symbolbild
Es ist der 10. April, kurz vor Mitternacht. Eine Zivilstreife der Autobahnpolizei Heidesheim schleicht hinter einem verdächtig gemütlich fahrenden Auto über die A643. Die erlaubten 100 km/h scheinen dem Fahrer zu sportlich – er tuckert mit 30 bis 40 km/h dahin. Die Beamten greifen ein und stoppen den Wagen in Mainz-Mombach.
Der Fahrer? Ein 30-jähriger Mann, der sichtlich benebelt wirkt. Ein kurzer Atemtest bringt Klarheit: 1,33 Promille. Neben ihm: seine 29-jährige Ehefrau – nüchtern und im Besitz eines gültigen Führerscheins. Hinten im Auto? Das gemeinsame Kleinkind.
Die Polizei regelt alles vorbildlich. Der Mann wird zur Dienststelle gebracht, die Blutprobe folgt. Der Führerschein wandert ein – beschlagnahmt. Die Beamten teilen ihm unmissverständlich mit: „Sie dürfen in Deutschland kein Fahrzeug mehr führen.“
Die Ehefrau bekommt den Schlüssel, der Mann ein Taxi. Soweit, so verantwortungsvoll – denkt man.
Nur gut zwei Stunden später, am 11. April um 01:45 Uhr, glauben Polizisten ihren Augen nicht. Wieder sitzt der gleiche Mann am Steuer – mit derselben Ehefrau an seiner Seite. Diesmal ist er immerhin etwas „nüchterner“ unterwegs: 1,07 Promille.
Doch das ist noch nicht alles. Der Urintest liefert den Zusatzkick: positiv auf Kokain. Die Polizei bringt ihn erneut zur Dienststelle. Dort gibt’s Runde zwei der Blutentnahme. Und gleich drei Strafanzeigen obendrauf:
Trunkenheit im Verkehr, Fahren ohne Fahrerlaubnis, Verstoß gegen das Betäubungsmittelgesetz.
Warum die 29-Jährige, fahrfähig und lizenziert, nicht selbst zum Lenkrad griff? Das bleibt ein ungelöstes Rätsel. Vielleicht war es Liebe. Vielleicht war es Dummheit. Oder beides.
Diesmal holt ein anderer Verwandter den Mann ab.
Geschrieben von: Leona Winterfeld
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