Der 6. Bundeskongress zur Aufarbeitung von Kinderverschickung wird in diesem Jahr in Bad Kreuznach abgehalten. Auf dem Kongress wird die Aufarbeitungs-Studie über Bad Kreuznach heute und morgen zum ersten Mal vorgetragen. Oberbürgermeister Emanuel Letz: „Die Methoden, die damals in den Kurheim angewandt wurden, entsprechen jetzt, um mich vorsichtig auszudrücken, entsprechen nicht mehr den heutigen. Man spricht auch von Misshandlung etc. was jetzt nicht in der Allgemeinheit geschehen ist, aber es ist vorgekommen und das versucht man dadurch aufzuarbeiten.“
Rund 100 Menschen, die damals selbst Opfer der Kinderverschickung wurden, sind für den Kongress angereist. Ziel ist es Aufmerksamkeit für das Leid der Verschickungskinder zu erlangen. Auch über die Forderungen, die Betroffene stellen und Unterstützung für diese wird Thema sein. Außerdem wird man über eine USA-Studie sprechen, die sich mit Folgeschäden bei Verschickungskindern und Belege für Medikamentenversuche in diesen Heimen befasst. Zwischen 1950 und 1990 wurden 8 bis 12 Millionen Kinder, für 6 Wochen, in so genannte Kinderkurheime geschickt. Bad Kreuznach war einer von 350 Kinderkurorten. Der Bundeskongress findet heute und morgen im Haus des Gastes in Bad Kreuznach statt.
